Catering von der Schmeckerei

HANNELORE OEHMICHEN

Anfänge des Puppentheaters

Mein Name ist Hannelore Oehmichen, geboren wurde ich 1931 in Osnabrück. Geleitet vom Traum ein Puppentheater zu besitzen, das überall einsetzbar ist, gründete meine Familie 1943 den Puppenschrein, welcher im Jahr 1944 letztlich Bomben zum Opfer fiel. Mein Vater ließ sich von seiner Idee jedoch nicht abbringen und so feierten wir 1948 Premiere der weit über Augsburgs Grenzen bekannten Augsburger Puppenkiste mit dem Märchen “Der gestiefelte Kater”. Spielort war das ehemaligen Heilig-Geist-Spital in Augsburg, wo auch heute noch der Sitz der Augsburger Puppenkiste ist. 1957 heiratete ich Hanns-Joachim Marschall und zusammen mit ihm übernahm ich 1972 die Leitung des Theaters. In meiner gesamten Laufbahn habe ich die stolze Zahl von 6.000 Marionettenpuppen geschnitzt. Das Handwerk habe ich von meinem Vater gelernt und auch an meinen Sohn weitergegeben.

Erste Fernsehproduktion und weltweiter Erfolg

Bereits 1953 wurde die erste Fernsehproduktion ausgestrahlt: “Peter und der Wolf” – hätten Sie das erraten? Das macht uns als Augsburger Puppenkiste natürlich weit über die Grenzen Augsburgs hinaus bekannt. In den folgenden Jahren gab es neben zahlreichen Fernsehproduktionen auch eine Menge Neuinszenierungen auf der Augsburger Bühne zu sehen. Dazu gehören Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, Kater Mikesch und der Räuber Hotzenplotz. Es werden mehrteilige Fernsehsendungen, Brecht Opern und eine Dokumentation über die Puppenkiste produziert. 1969 wurde eine unserer bekanntesten Fernsehproduktionen „Urmel aus dem Eis“ aufgezeichnet. Auch im Ausland wurde man auf unser Puppentheater aufmerksam und so wurde „Urmel aus dem Eis“ sogar in Kuwait ausgestrahlt.

Kinoerfolg, Tournee und Goldene Kamera

1992 übernahm dann mein Sohn Klaus die Leitung des Theaters. 1997 lief die Augsburger Puppenkiste sogar auf den großen Kinoleinwänden in ganz Deutschland, wer hätte das gedacht. Zu unserem 50-jährigen Bestehen ging die Augsburger Puppenkiste noch einmal auf Tournee durch ganz Deutschland und erfreute Groß und Klein. Nach meinem Tod im Jahr 2003 übernahm mein Sohn Jürgen die Produktion der neuen Marionetten, die mindestens genauso schön sind. Die Krönung unserer Fernseharbeit erreichten wir 2004 mit der Verleihung der Goldenen Kamera, was uns mit Stolz erfüllt und bis heute begeistern unsere „Stars an Fäden“ große und kleine Besucher.