Catering von der Schmeckerei

JOHANN ANTON FRIEDRICH MERZ

Anfänge der Firma in Nürnberg und Umzug nach Augsburg

Mein Name ist Johann Anton Friedrich Merz, geboren wurde ich 1803 in Nürnberg. In meiner Geburtsstadt gründet ich 1833 zusammen mit einem weiteren Teilhaber eine Kammgarnspinnerei mit Pferdebetrieb. Um die in Augsburg herrschende Wasserkraft auszunutzen, siedelte ich 1836 meine Firma nach Augsburg auf ein Fabrikgelände rechts des Schäfflerbachs um und konnte so meine Betriebskosten reduzieren. Da mein Teilhaber nicht mit nach Augsburg ging, wurde die Firma umbenannt in Kammgarnspinnerei J.Fr. Merz & Cie.

Erfolge in Augsburg

Meine ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: ich erreichte eine Kapazität von 3.000 Spindeln. Damit stach ich in Augsburg als namhafter Betrieb heraus und ich spezialisierte die Firma auf das Verspinnen, Färben und Verweben von Schafwollgarnen, nicht wie die sonst von anderen Augsburger Firmen verwendete Baumwolle. 1845 kaufte ich ein weiteres Fabrikgelände links des Schäfflerbachs.

Umwandlung in eine AG

Um noch mehr Kapital zu generieren, überführte ich meine Fabrik in eine Aktiengesellschaft und verkaufte mein Privatvermögen an die neu gegründete AG. Zudem sollten dadurch auch die umfangreichen Erweiterungspläne finanziert werden. Im Zuge dessen erhielt meine Firma einen neuen Namen: die Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS).

Soziale Maßnahmen für die Arbeiter der Fabrik

Meine Arbeiter waren mir schon immer sehr wichtig. Um die sozialen Missstände in Folge der industriellen Revolution zu bekämpfen, gründete ich eine Fabrikkrankenkasse, eine Ersparniskasse, ein Arbeiterunterstützungsfond und baute Arbeiterwohnungen.

Zweiter Weltkrieg und seine Auswirkungen

Vor dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurden in meiner Firma stolze 2,7 Millionen Kilogramm Garn produziert. Jedoch wurden im Februar 1944 fast 90 % der Augsburger Kammgarnspinnerei zerstört und der mühsame Wiederaufbau dauerte über zehn Jahre.

Lebenswerk

Ich starb 1867 in Augsburg und heute steht mein ehemaliges Fabrikgelände unter Denkmalschutz. Es beheimatet das Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim), das Stadtarchiv und das zentrale Depot der Archäologischen Sammlung der Stadt Augsburg. Es trägt immer noch die Abkürzung AKS, wenn auch mit einer anderen Bedeutung: Augsburger Kulturgutspeicher.